Schulstadt und Marktstadt

Waldbröl verfügt über eine größere Zahl von KITAS, Grundschulen, mehrere weiterführenden Schulen (ein Gymnasium und eine Gesamtschule), eine VHS sowie sonstige Bildungseinrichtungen. Es bedarf keiner besonderen Hervorhebung, dass ein erheblicher Teil der schulischen Arbeit auf den verschiedenen Ebenen Vermittlung der nationalen und europäischen Gegenwarts- und Erinnerungskultur ist. Neben die Schulen treten andere Ausbildungseinrichtungen: Das Klinikum Oberberg etwa mit seiner örtlichen Dependance ist Ausbildungsplatz und Lehrkrankenhaus für die Universität Bonn. Wo bis 2006 die Bundeswehr eine Akademie betrieb, ist seit 2008 das Europäische Institut für Angewandten Buddhismus (EIAB) tätig und zieht u.a. zahlreiche Besucher aus dem westlichen Ausland an. Ab 2014 wird der neu entstehende Naturerlebnispark Panarbora sich zugleich als Tagungsstätte und Ökozentrum anbieten. Dass an dieser Stelle auch die Aktivität der städtischen Bücherei und ihres Förderkreises oder die der recht  aktiven Musikschule als die städtische Kultur mit tragend, zu nennen ist, kann ebenso wenig verwundern wie die Erwähnung dreier Städtepartnerschaften und der durch den Partnerschaftsverein und seine Mitglieder gepflegten europäischen Kontakte. Die beiden Buchhandlungen am Ort haben dem kulturellen Leben ebenfalls immer wieder  Impulse gegeben.

 

Da Waldbröl als Mittelzentrum lange auch für Kommunen im Umkreis Schulen und Bildungseinrichtungen vorhielt, warb es gerne für sich als Schulstadt. Mit der Entstehung neuer Schulstandorte für Gymnasien im Umland tritt dieses Attribut ebenso zurück wie in der Nachkriegszeit die Bezeichnung als Garnisonstadt oder Stadt der Gerbereien und Lederwaren. Weiterhin wirbt die Stadt jedoch für sich als Marktstadt. Dahinter steht der seit 1851 und seit langem vierzehntägig immer donnerstags unter Beteiligung zahlreicher Händler aus dem rheinischen Raum stattfindende Viehmarkt, der inzwischen in erster Linie zu einem Krammarkt wurde und regelmäßig Käufer und Neugierige aus allen Teilen des Landes in den Ort zieht. Als Ort der Begegnung der Bürger und Kommunikation im ländlichen Raum erfüllt der Markt seit langem auch eine vielseitig wahrgenommene kulturelle Funktion, die sich in seiner Bekanntheit weit über das südliche Oberberg hinaus niederschlägt.