Erinnerungskultur
Der Vergangenheit nachzugehen und sie auf dem Schirm der laufenden Geschäfte oder in der Erinnerung zu halten, ist Teil des Alltags. Es geschieht privat und im öffentlichen Raum, geschieht sowohl ungeübt wie systematisch. Dabei sind Schulen, Museen, Buchmarkt und Medien nicht die einzigen, die sich der Aufgabe aus unterschiedlichem Anlass und in unterschiedlicher Form widmen. Sie tun es gestaltend, sammelnd, ordnend und deutend. Und sie tun es mit unterschiedlichem Erfolg.
Verschwinden doch die Spuren in unterschiedlichem Tempo. Vernichten, ignorieren und vergessen lassen sich nicht nur aus der Ferne beobachten. Hervorholen, aktualisieren und gedenken bleibt somit Teil der laufenden Geschäfte überall dort, wo sie sich dem Verschwinden dessen, was eben noch war, entgegen stellen. Vergehendes und Vergangenes in die Gegenwart aufzunehmen, ist zentrale Aufgabe des Lebens in jeder Kultur.
An der Aufgabe, die Geschichte einer Region zu bewahren und einzuordnen, sind, weil an unterschiedlichen Konzepten orientiert, viele beteiligt. Darunter Archive und Museen ebenso wie Bibliotheken, Teile der Presse und mehr und mehr auch digitale Anbieter. Die Verwendung von Interessenfiltern und das Fehlen von finanziellen Mitteln mag zwar bewirken, dass Genauigkeit und Umfang differieren und das Vorhandene unterschiedlich zur Verfügung steht. Aber der Überblick gerät durch die Menge der Akteure immer besser. Daran hat das Internet einen wesentlichen Anteil. Es bestärkt uns in dem aktuellen Versuch, die Geschichte der Kommune einem sich vergrößernden Kreis zugänglich zu machen.