Strom aus der Sieg  und später (2)

Unkelmühle lieferte ab 1923 den Strom  für das Hochspannungsnetz des Kreises Waldbröl und die genossenschaftlich erstellten Niederspannungsnetze.

 Ende der Zwanziger Jahre (1928) beschloss der Kreistag, ein leistungsfähigeres Wasserkraftwerk ebenfalls an der Sieg und zwar nahe Dattenfeld-Übersetzig trotz aller Bedenken[1] zu bauen (1927/28[2]). Dort hatte der Kreis bereits 1925 die Mühle erstanden[3].

Als die Genehmigung vorlag und die Finanzierung gesichert schien, hätte man mit dem Bau beginnen können. Das Projekt zerschlug sich indes als Folge der bald danach eintretenden Weltwirtschaftskrise[4].

Daher sind heute in Übersetzig zwar die renovierte und seit 1989 unter Denkmalschutz stehende Mühle, ein eindrucksvoller Wasserfall und in der Ferne der Siegtaldom, aber kein Wasserkraftwerk zu sehen. Das Kraftwerk Dieringhausen (KEW), das an seiner Stelle und nach der Kreisneuordnung die fehlenden Strommengen lieferte, was ihm aufgrund eines bereits vor dem Ersten Weltkrieg abgeschlossenen Vertrages mit dem RWE auch für einen Teilbereich zuzustehen schien, wurde Mitte der Dreißiger Jahre dann selbst vom RWE übernommen, dem Großversorger, der 1936 auch das Ortsnetz und ab 1939 die komplette Stromversorgung für lange Jahre übernahm

 

[1] Vgl. Gemeinderat Dattenfeld (Juli und August 1925)

[2] Vgl. WZtg 28.10.27

[3] Vgl. http://www.dattenfeld-online.de/ Schwerpunkte/Muhle_Ubersetzig/muhle_ubersetzig.htm

[4] Zur Elektrifizierung des Kreises Waldbröl und vielen Einzelheiten vgl . auch die Darstellung von P. Ruland in „Der erste Strom in: Materialien 1 Geschichtslehrer erforschen die Anfänge der Elektrizitätsversorgung im Oberbergischen , LVR 1992