Robert Ley, NS-Politiker (1890–1945) - 

Zu den Persönlichkeiten, welche die Öffentlichkeit als auch mit dem Ort markant verbunden sieht, gehört der zur politischen Spitze seiner Zeit aufgestiegene Ex-Chemiker Dr. Robert Ley. Er machte sich mit seiner Karriere in der NS-Hierarchie und den erworbenen Funktionen als Leiter der DAF, Herr der Ordensburgen und Adolf-Hitler Schulen einen Namen. Er war vor 1933 wesentlich beteiligt an der  Ausbreitung der NSDAP  regional und im Rheinland. An ihn und den Ehrgeiz, sich noch in 1000 Jahren als Förderer seiner Heimat feiern zu lassen, erinnern vor Ort die auf seine Initiative hin begonnenen Bauten Darunter vor allem die zum KDF-Hotel umgebaute Pflegeanstalt (nach langjähriger Bundeswehrnutzung inzwischen Buddhistisches Zentrum)  und die den Ort zum Nutscheid hin begrenzende Mauer, Teil einer geplanten Adolf-Hitler-Schule. Die ebenfalls geplanten Industriewerke zur Herstellung des Porschetraktors für die Landwirtschaft kamen des begonnenen Krieges wegen ebenso wenig über die Planungsphase hinaus wie der  architektonische Umbau des Ortes selbst. Dass Ley 1936 das Genesungsheim Rottland erwarb und zum landwirtschaftlichen Mustergut ausbauen ließ, machte ihn auch  lokal zum Mitbürger von Rang und Einfluss. Der „Paladin des Führers“ und notorische Antisemit entzog sich nach seiner Internierung 1945 durch Selbstmord der  Mitverantwortung für das Geschehene und einer Verurteilung im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess.

Literatur :

Ronald Smelser, Robert Ley. Hitlers Mann an der „Arbeitsfront“. Eine Biographie. 1989 Original : Robert Ley. Hitler’s Labor Front Leader. Oxford 1988

Karl Schröder, Aufstieg und Fall des Robert Ley, 2008 (367 S.)

Renate Wald, Mein Vater Robert Ley, 2004 , (158 S.)