Am nördlichen Rand des Siegberglandes und am südöstlichen Rand des Homburger Ländchens liegt die Stadt weit gestreckt in einer Mulde, die das Tal der Bröl (Nebenfluß der Sieg) abschließt. So genießen der Ort und sein Umland eine von der Natur begünstigte Lage, die reich ist an Abwechslung des Reliefs und der Ausblicke. Die Gegend lädt ein zu Wanderungen und mancherlei Entdeckungen, u.a. im ausgedehnten Waldgebiet des Nutscheid.

Vom Mittelalter bis ins 18. Jh führte hier einer der frühen Fernverbindungswege entlang. Von Anfang an reich an Quellen und Wasserläufen, die den Mühlen ihr Auskommen und den Mühlenorten bis heute ihren Namen gaben, gesellte sich früh auch bescheidener Bergbau hinzu mit abbauwürdigen Erzvorkommen, die in gefährlicher Arbeit erschlossen wurden. Wasserläufe, Rodungen und Hütten fügten dem Bestand alter Orte auf -ingen, -hausen und -hagen in der Ausbauphase des späten Mittelalters weitere auf -bach, -seifen , -roth und -hütte hinzu. Sie umgeben noch heute als ein Kranz von ca. 60 Orten das geschäftige Mittelzentrum, das von allen Seiten verkehrsmäßig gut zu erreichen ist. Das Baumaterial für die zahlreichen Fachwerkbauten der Dörfer, für die festen Steinhäuser, Kirchen sowie die ersten Schulen lieferten einst die ausgedehnten Wälder und nahen Steinbrüche. Im Untergrund lagerte ein sandiges, im Devonzeitalter vor 400 Millionen Jahren entstandenes grau-gelbes Sedimentgestein, das dort, wo die härtere Grauwacke anstand, in zahlreichen Steinbrüchen für den Straßenbau gebrochen wurde. Dass der Ort und sein Umland lange agrarisch und kleingewerblich bestimmt war und nur wenige größere Bauten kannte, bestimmte bis ins frühe 20. Jh. seinen Charakter. Eine wirtschaftliche Entwicklung setzte ein um die Mitte des 19.Jhs (Kreishauptort und Verwaltungszentrum ab 1816), mit dem damals entstandenen Markt (1851), der historischen Schmalspurbahn durchs Bröltal (1871), einem weiteren Bahnanschluß (1906), neuen Straßenverbindungen ins Umland und mit der Kleinindustrie Ende des Jhs. (u.a. Gerbereien). Aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg blieben das Ortsbild prägende Gebäude in bergischem Stil erhalten, die immer noch die Blicke auf sich ziehen.

Nach 1933 kamen Entwürfe und Projekte hinzu, die nicht zur Durchführung kamen, was den Ort vor tiefgreifenden Veränderungen bewahrte. Mit der anwachsenden Bevölkerung nach 1945 und Gewerbeansiedlungen entstanden baulich Erweiterungen, welche die Randbereiche nach außen und die Höhen hinauf verschoben. Schulgründungen und Gewerbetätigkeit sowie eine Reihe von beachtlichen Planungen und Umnutzungen (zuletzt das 2008 hinzugekommene Europäische Zentrum für angewandten Buddhismus und demnächst der Naturerlebnispark Panarbora auf ehemaligem Bundeswehrgelände) hielten und halten die Entwicklung der „Marktstadt im Grünen“ in die Zukunft hinein in Bewegung.

Das Foto zeigt, wo am Ende der Waldbröler Mulde der Waldbrölbach entspringt. Sein Gegenstück, die Homburger Bröl, die sich erst nahe  Broeleck mit dem Waldbrölbach vereinigt, entspringt unweit davon, nördlich auf der Höhe der sogenannten Stippe, um in weitem Bogen das Waldbröler Gewerbegebiet und das  langgestreckte Homburger Bröltal und Homburger  Ländchen zu durchfließen.